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Transportsicherheit – EU-Richtlinie 2014/47/EU

Technische Unterwegskontrollen, EUMOS Norm 40511 und EUMOS Norm 40509

Die, ab dem 20. Mai 2018 gültige, EU-Richtlinie legt den Fokus auf die technischen Unterwegskontrollen der Behörden zur Steigerung der Sicherheit bei Transporten auf europäischen Straßen. Den Statistiken zu Folge, ist die neue Richtlinie schon lange überfällig: In 2016 wurden rund 21.500 LKW auf den Straßen kontrolliert, bei nur 11% konnten keine Mängel festgestellt werden – 36% wiesen schwere Mängel auf und bei 22% war Gefahr im Verzug.  Für Logistikunternehmen und Speditionen gibt es daher einiges rund um die Ladungssicherung, Ladeeinheitensicherung und Produktverpackung zu beachten. Die zwei Absätze der neuen EU-Richtline 2014/47 verdeutlichen die Aktualität, Relevanz und Pflicht der Transportverantwortlichen in Bezug auf die Ladungssicherung, Ladeeinheitensicherung und ordnungsgemäße Verpackung:

„(16) Die Ladungssicherung ist für die Straßenverkehrssicherheit von höchster Bedeutung. Daher sollte die Ladung so gesichert sein, dass sie den beim Einsatz des Fahrzeuges im Straßenverkehr auftretenden Beschleunigungen standhalten kann. Aus praktischen Erwägungen sollten die bei diesen Beschleunigungsvorgängen auftretenden Massenkräfte – als auf den europäischen Normen beruhende Grenzwerte – herangezogen werden. Das an der Prüfung der Ladungssicherung beteiligte Personal sollte für diesen Zweck angemessen geschult sein.“

„(17) Alle, am Logistikprozess beteiligten Akteure, beispielsweise Verpacker, Verlader, Verkehrsunternehmen, Betreiber und Fahrzeugführer, sind daran beteiligt, für das ordnungsgemäße Verpacken der Ladung und deren ordnungsgemäße Verladung auf ein geeigentes Fahrzeug zu sorgen.“

Informieren Sie sich hier zu Handlungsmöglichkeiten im Rahmen der neuen Richtlinie. Sprechen Sie uns für weitere Informationen an und besuchen Sie unsere Seminare  zur Ladungs- und Ladeeinheitensicherung.

 

Anwendbare Normen

Norm Gegenstand
EN 12195-1 Berechnung von Zurrkräften
EN 12640 Zurrpunkte
EN 12642 Stabilität von Fahrzeugaufbauten 
EN 12195-2 Zurrgurte aus Chemiefasern 
EN 12195-3 Zurrketten 
EN 12195-4 Zurrdrahtseile
ISO 1161, ISO 1496 ISO-Container
EN 283  Wechselbehälter
EUMOS 40511 Pfosten — Rungen
EUMOS 40509 Transportverpackung

Die EUMOS-Norm 40509 Norm gibt vor, dass die elastische Verformung der Verpackung  unter 10 % und die permanente Deformation unter 5 % liegen muss. Des Weiteren dürfen sich die einzelnen Verpackungslagen nicht mehr als 2 % verschieben. Es darf außerdem zu keinen Produktbeschädigungen kommen. 

Technische Unterwegskontrollen – Prüfposten und Sanktionen

Logistiker versuchen sich durch nicht ausreichende Ladungssicherung Kosten- und Wettbewerbsvorteile zu sichern. Um dem entgegenzuwirken, fordert die neue Richtlinie 2014/47/EU eine höhere Anzahl technischer Unterwegskontrollen. Diese sollen nach EU-Richtlinie 2014/47/EU (15)  in Zukunft in zwei Abstufungen durchgeführt werden: 

Anfängliche Unterwegskontrolle
  • Kontrolle der letzten Prüfbescheinigung und des Nachweises über die Ladeeinheitenstabilität
  • Sichtprüfung der Ladungssicherung
  • Kontrolle des letzen Berichts über eine technische Unterwegskontrolle (falls vorhanden)
  • Sichtprüfung des technischen Zustands des Fahrzeugs
  • Technische Prüfungen nach jeder, als zweckmäßig erachteten, Methode  
Gründlichere Unterwegskontrolle
  • Durchführung, wenn anfängliche Unterwegskontrolle diese durch Auffälligkeiten und Mängel verlangt
  • Erneute Überprüfung der festgestellten Mängel, die in der anfänglichen Kontrolle aufgefallen sind
  • Insbesondere Prüfung der Sicherheit der Bremsanalge, der Reifen, der Räder, des Fahrgestells und der Umweltbelastung 

Festgestellte Mängel werden von den Kontrollbehörden in geringe Mänge, erhebliche Mängel und gefährliche Mängel kategorisiert:

  1. Geringe Mängel ohne bedeutende Auswirkung auf die Fahrzeugsicherheit oder auf die Umwelt sowie andere geringfügige Unregelmäßigkeiten.
  2. Erhebliche Mängel, die die Fahrzeugsicherheit oder die Umwelt beeinträchtigen oder durch die andere Verkehrsteilnehmer gefährdet werden können, oder andere bedeutendere Unregelmäßigkeiten.
  3. Gefährliche Mängel, die eine direkte und unmittelbare Gefahr für die Straßenverkehrssicherheit darstellen oder die Umwelt beeinträchtigen.

Ab Seite 5 des Anhang III der Richtlinie können Sie sich den Mängelkatalog im Rahmen der Ladungssicherung und Ladeeinheitensicherung anschauen. Hier wird die Position, der Mangel und die entsprechende Bewertung ausführlich dargelegt. Den gesamten Bewertungsbogen der Prüfbehörden mit den Einzelposten der Mängel, der eingesetzten Methode zur Feststellung, dem jeweiligen Grund für die Mangelfeststellung und der Kategorisierung entnehmen Sie Anhang II und Anhang III der neuen Richtlinie

Sanktionen

als Konsequenz der ordnungswidrigen Ladungs- und Ladeeinheitensicherung

Tatbestand Geldstrafe Punkte
Ladung ohne vorgeschriebene Sicherungsmittel befördert 25  
Ladung nicht verkehrssicher verstaut 35  
Ladung nicht verkehrssicher verstaut - andere Verkehrsteilnehmer wurden gefährdet  60 1
Ladung nicht verkehrssicher verstaut - es kam zum Unfall 75 1
Nicht vorschriftsmäßige Ladung - die Verkehrssicherheit litt erheblich  80 1
Nicht vorschriftsmäßige Ladung - die Verkehrssicherheit litt erheblich und es kam zum Unfall 120 1
Sie ließen die Inbetriebnahme eines Kfz zu, dessen Ladung die Verkehrssicherheit erheblich beeinträchtigte  135 1

Sie ließen die Inbetriebnahme eines Kfz zu, dessen Ladung die Verkehrssicherheit erheblich beeinträchtigte - andere Verkehrsteilnehmer wurden gefährdet

165 1

Sie ließen die Inbetriebnahme eines Kfz zu, dessen Ladung die Verkehrssicherheit erheblich beeinträchtigte - es kam zum Unfall

200

1

Ladeeinheitensicherung

Die Grundlage der Ladungssicherung

Bei vielen Unternehmen steht die Ladungssicherung ganz weit vorne auf der Liste der durchzuführenden Schulungen – zu Recht. Doch viele Unternehmen unterschätzen die Bedeutung der Ladeeinheitensicherung, obwohl sie die wichtigste Grundlage einer funktionierenden Ladungssicherung bildet. Auch bei den Kontrollmaßnahmen der Behörden im Straßenverkehr ist die Ladeeinheitensicherung ein großer Bestandteil - höchste Zeit also sich mit diesem Thema zu befassen.

Test der Ladeeinheit nach 10531 zum Nachweis der Ladeeinheitensicherung

Die Ladeeinheit ist als Einheit gestaltet oder ausgestattet für Handhabung, Transport, Stapelung und Lagerung. Der Begriff wird auch benutzt, um einen Einzelgegenstand für den gleichen Zweck passend zu beschreiben. Die Ladeeinheit besteht aus drei miteinander zusammenhängenden Bereichen:

  1. Dem Ladungsträger: Beispielsweise: Holz oder Kunststoffpaletten, Rungenpaletten, Gitterboxen oder Mehrwegboxen.
  2. Den Produkten: Entweder verpackt in Kartons, Fässern, Kanistern etc. oder unverpackt, z.B. Große Produkte aus Stahl.
  3. Der Verbindung durch die Sicherungsmittel: Von einer Ladeeinheit spricht man erst dann wenn der Ladungsträger und die Produkte miteinander verbunden sind und so eine sichere Ladeeinheit bilden. Diese Verbindung kann durch den Einsatz verschiedener Sicherungsmittel entstehen Beispiele sind Stahlband, Kunststoffband, Maschinenstretchfolie, Handstretchfolie, oder der Loadhog Palettendeckel etc.

Die Rechtsgrundlade der Ladeeinheitensicherung beschreibt die VDI 3968. Die Richtlinie richtet sich an alle, die sich mit der Sicherung der Ladeeinheiten und mit der richtigen Dimensionierung der Sicherungsmittel befassen. Es gilt ein Beschaffenheitsprofil und ein Beanspruchungsprofil zu entwickeln, auf deren Grundlage dann das richtige Sicherungsverfahren durchgeführt wird. Ob nun die Stretchfolie, die Schrumpfhaube oder das Umreifungsband geeignet sind, bewerten Sie. Die Grundlage auf der Sie Ihre Entscheidung treffen, bildet die VDI 3968.

Auswahl der geeigneten Sicherungsmittel

Das richtige Sicherungsmittel ist stets abhängig verschiedenen Parametern, die wir gemeinsam in einem persönlichen Telefonat klären können. Fragen die Sie sich vorab stellen können sind:

  • Welcher Ladungsträger wird verwendet?
  • Wie schwer wird die Ladeeinheit sein?
  • Soll die Ladeeinheit manuell oder automatisch gesichert werden?
  • Wie hoch ist die Eigenstabilität der Produkte?
  • Wohin soll der Transport erfolgen und welche Ansprüche stellen Sie an die Ladeeinheit?

Qualität der Ladeeinheitensicherung langfristig erhöhen – So funktioniert’s

Da Ihnen kein Gesetz vorschreibt, dass bei einer Ladeeinheit die 800 kg wiegt eine bestimmt Anzahl an Wicklungen einer speziellen Folie von Nöten sind, gibt es einfache Testmöglichkeiten, um sich von der Stabilität der Ladeeinheit zu überzeugen. Die Rede ist von der DIN 10531, die Testmethoden beschreibt, die mit einem Gabelstapler durchzuführen sind. Das Ziel der Tests ist es die Stabilität der Ladeeinheit zu überprüfen und die Sicherungsmittel geeignet zu dimensionieren.

Durch die Durchführung und anschließende Dokumentation der Tests, kann eine Standardisierung der Sicherungsverfahren erfolgen und so die Qualität der Ladeeinheitensicherung langfristig erhöht werden. Dies ist die Visualisierung eines Tests nach DIN 10531. Hier wird die Ladeeinheit während der Rückwärtsfahrt mit einem Gabelstapler beschleunigt. Nachdem der Stapler die volle Geschwindigkeit erreicht hat, wird die Palette auf dem Boden abgesetzt und erfährt durchdiesen Vorgang eine starke dynamische Belastung. Diese Belastung ist durch die Sicherungsmittel aufzunehmen.

Lassen Sie uns gemeinsam die Tests nach DIN 10531 durchführen, um zu überprüfen, inwiefern die Ladeeinheit Ihren Anforderungen standhält. Rufen Sie an, schreiben Sie eine Mail oder nutzen Sie unser Kontaktformular:

FAQ: Transportsicherheit

Eine Ladeeinheit ist eine aus Gegenständen oder Packstücken bestehende, durch ein oder mehrere Mittel zusammengehaltene Ladung.

  1. Geringe Mängel
  2. Erhebliche Mängel
  3. Gefährliche Mängel

Haben Sie weitere Fragen zur Ladungs- und Ladeeinheitensicherung im Rahmen der neuen EU-Richtlinie 2014/47/EU?

Kontaktieren Sie uns, wir helfen Ihnen gerne weiter!

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