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Bilanz zum Ausbildungsjahr 2019 in Oberhausen

Weitere Bewerberrückgänge versus steigende Ausbildungsplatzangebote

In Oberhausen gibt es auch in diesem Jahr wieder mehr Ausbildungsplätze. So kam auf einen Bewerber ein Angebot von 0,75 Stellen. Damit hat sich das Verhältnis von Bewerbern und Ausbildungsstellen zwar etwas verbessert, doch die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage bleibt.

Pünktlich zur bundesweiten Bilanz zum Ausbildungsmarkt kamen auch in diesem Jahr alle Oberhausener Ausbildungsmarktpartner zusammen, um ein Resümee zu ziehen. Die Agentur für Arbeit Oberhausen, das Jobcenter Oberhausen, die IHK zu Essen, die Kreishandwerkerschaft, der Unternehmerverband und der Deutsche Gewerkschaftsbund haben dazu in die Räumlichkeiten der Oberhausener Firma Evers GmbH eingeladen. Gemeinsam warben die wichtigsten Akteure am Ausbildungsmarkt mit Nachdruck für das Thema betriebliche Ausbildung.

Bewerber und Betriebe zusammen zu bringen, ist in jedem Jahr eine große Herausforderung. In diesem Jahr haben sich 1.859 Jugendliche und junge Erwachsene bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Oberhausen gemeldet, um bei der Suche nach dem passenden Ausbildungsplatz unterstützt zu werden. Gegenüber dem letzten Ausbildungsjahr ist die Anzahl der gemeldeten Bewerber/innen damit um 171 zurückgegangen. Ende September galten von diesen Bewerbern noch 231 als unversorgt. Das waren 44 weniger als im letzten Jahr.

Der Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Oberhausen und des Jobcenter Oberhausen konnte in diesem Ausbildungsjahr insgesamt 1.397 Ausbildungsstellen einwerben, 88 mehr als im letzten Jahr. Von diesen waren Ende September noch 186 unbesetzt (+ 119 zum Vorjahr). „Die Lücke zwischen den Bewerber/innen und den offenen Ausbildungsstellen verkleinert sich zunehmend. Dies bedeutet jedoch nicht, dass wir auch für jeden Jugendlichen bzw. jeden Betrieb die passende Lösung im Angebot haben“, betont Jürgen Koch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Oberhausen. „Insgesamt mache ich mir Sorgen um die Wertigkeit von Ausbildung in unserer Stadt. Sie ist mittlerweile im Volksgedanken kein attraktiver Weg zum Berufseinstieg mehr. Diesen Trend müssen wir nun endlich aufhalten. Dies kann uns nur gelingen, wenn alle Partnerinnen und Partner sowohl die Jugendlichen, als auch die Betriebe enger begleiten und auf dieser dann entstehenden Vertrauensbasis die individuellen Wünsche und Vorstellungen besser realisiert werden können.“

„Vor dem Hintergrund des immer größer werdenden Facharbeitermangels in vielen Branchen, appelliere ich an die Betriebe, auch ausbildungswillige Jugendliche einzustellen, die das Anforderungsprofil noch nicht vollständig erfüllen und“, so Uwe Weinand, Geschäftsführer des Jobcenter Oberhausen, weiter: „bieten hierbei den Betrieben unsere volle Unterstützung z. B. durch die Übernahme der Kosten für ausbildungsbegleitende Hilfen.“
Auch Frank Motschull, Beigeordneter der Stadt Oberhausen für Soziales, Bauen, Wohnen und Recht, betont noch einmal die Notwendigkeit qualifizierter Ausbildungsangebote: „Auch für die Stadtverwaltung und die städtischen Tochtergesellschaften, ist es unabdingbar, junge Menschen auszubilden. Nicht nur, um ihnen damit Orientierung und Perspektive für die Zukunft zu geben, sondern auch vor dem Hintergrund, dass z.B. gerade der Stadt Oberhausen auf absehbare Zeit wegen der bestehenden Altersstruktur Personal und damit Kompetenz durch Eintritt ins Rentenalter verloren gehen wird. Dies gilt es frühzeitig durch hochwertige Ausbildungsgänge abzufedern.“

„Mit 620 neu registrierten Ausbildungsverträgen konnte im IHK-Bereich annähernd das Vorjahresniveau erreicht werden. Es waren nur 7 Verträge weniger registriert als im Vorjahr. Besonders erfreulich sticht der gewerbliche Bereich heraus, in dem ein Plus von 7,6% erzielt wurde. Damit wurden die Rückgänge um 4,4 % im kaufmännischen Bereich ausgeglichen. Erfreulich ist, dass die Betriebe erneut deutlich mehr Ausbildungsplätze gemeldet haben. Umso mehr blicken wir mit Sorge auf die hohe Zahl an unbesetzten Ausbildungsplätzen. 186 unversorgte Ausbildungsplätze allein in Oberhausen machen deutlich, dass der Ausbildungsmarkt sich auch in Oberhausen hin zu einem Bewerbermarkt entwickelt“, erläutert Franz Roggemann, Geschäftsführer Aus- und Weiterbildung der IHK zu Essen.

Zufrieden zeigt sich die Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Mülheim an der Ruhr - Oberhausen, Barbara Yeboah: „Die Bilanz fällt für die Kreishandwerkerschaft auch in diesem Jahr positiv aus. Zum Stichtag 31.10.2019 sind in Oberhausen insgesamt 327 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen worden. Im Vorjahr konnten zum Stichtag 342 Verträge gezählt werden. Dies bedeutet zwar zunächst einen Rückgang, muss aber im Verhältnis zu den Vorjahren gesehen werden. Im Jahr 2018 war der Anstieg enorm (Vgl. 2017: 298 neue Verträge). Die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe im Handwerk ist weiterhin auf hohem Niveau, was aus unserer Sicht sowohl auf die gute Konjunktur als auch auf den drohenden und teilweise bereits eingetretenen Fachkräftemangel zurückzuführen ist. Auch das Werben der Innungen für mehr Ausbildungsplätze hat Früchte getragen. Diesen Weg werden wir weiter fortsetzen.“

"Es ist nicht in Ordnung, wenn immer mehr Klein- und Mittelständische Unternehmen sich ihrer Verantwortung entziehen und keine Ausbildungsplätze anbieten. Es geht um Perspektiven der jungen Generation genauso wie um bereits heute fehlende Fachkräfte", so Dieter Hillebrand, Regionsgeschäftsführer des DGB.
„Die Jugendlichen haben heute am Ausbildungsmarkt Chancen wie seit langem nicht. Allein aufgrund der alternden Gesellschaft stehen den Jungen alle Türen offen. Zugleich steigen allerdings die Anforderungen wie aber auch Chancen aufgrund der Digitalisierung. Motivation gekoppelt mit Grundlagen-Wissen wie Rechnen, Schreiben und logisches Denken sind entscheidend für den Start in die Ausbildung und lebenslange Weiterbildung. Daher sollten die Jugendlichen sich intensiv über die Ausbildungsmöglichkeiten informieren und vor allem die Unterstützung der Lehrer, Eltern und Arbeitsagentur sowie die Angebote von Unternehmen zum Kennenlernen nutzen“, erklärt Elisabeth Schulte, Geschäftsführerin des Unternehmerverbandes mit Sitz in Duisburg.

Die Evers GmbH, die Kunden rund um das Heben von Lasten, Sichern von Personen und Ladungen sowie Fördern und Verpacken entlang des gesamten Logistikprozesses berät, legt großen Wert auf die duale Ausbildung. Der Oberhausener Betrieb und heutige Gastgeber startet jedes Jahr mit bis zu fünf jungen Talenten ins neue Ausbildungsjahr. Während der zweijährigen Ausbildung erlangen die Auszubildenden umfassende Kenntnisse über die vielfältigen Aufgaben einer Kauffrau/eines Kaufmanns im Groß- und Außenhandel.

„Uns ist es wichtig, eigene Fachkräfte auszubilden. Wir wissen aus Erfahrung, dass es sich lohnt in diese zu investieren und sie zu unterstützen.“, ist Geschäftsführerin Angelika Steiner überzeugt. „Nur so können wir zukünftig unseren Bedarf an Fachkräften sichern.“, ergänzt Julia Steiner, Leitung Strategie- und Innovationsmanagement. Mit diesem Engagement handelt das Unternehmen vorbildlich, denn insgesamt verzeichnet Oberhausen seit Jahren einen Rückgang der ausbildenden Betriebe. Von 4.251 Betrieben vor Ort bilden lediglich 944 Betriebe aus. Die Ausbildungsbetriebsquote liegt damit bei aktuell 22,2 Prozent und sank im Fünfjahres-Vergleich um 1,5 Prozentpunkte.

Informieren Sie sich zu der dualen Ausbildung bei der Evers GmbH

Pressekontakt:

Maren Embert, +49 (0) 208/99 475-33, maren.embert@eversgmbh.de

Julia Steiner, +49 (0) 208/99 475-67, julia.steiner@eversgmbh.de

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